Was hatte es mit dem 1969er-„Sex-Camp“ auf sich? Wie reagierten die Falken als Verband auf die (bürgerliche) Kritik? Welchen Zweifeln war das Konzept der Koedukation zeitweilig ausgesetzt?
Koedukation auf der Kippe? Im Sommer 1969 fand das berühmt-berüchtigte „Sex-Camp“ der Berliner Falken in Schweden statt. Das Konzept der Koedukation – die gemeinsame Unterbringung von Jungen und Mädchen – stand sowohl in der Öffentlichkeit wie auch innerverbandlich zur Diskussion. Die konservative Kritik, vermittelt vor allem durch die bürgerliche Presse, warf der SJD Sex-Orgien und Saufgelage vor. Obgleich die Anschuldigungen nie bewiesen werden konnten, distanzierten sich zahlreiche Falken-Funktionär*innen von der koedukativen Praxis, obwohl diese seit den Tagen Kurt Löwensteins zum Standard-Repertoire der Sozialistischen Jugend gezählt hatte. Anhand anschaulicher Artikel aus der Jungen Gemeinschaft (JG) zeichnen wir die damalige Debatte nach. 1976 mischte sich die frisch gegründete Verbandszeitschrift Freundschaft in den Diskurs ein.
Schwierigkeitsgrad: Anfänger*innen