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Erste Spurenaufnahme: Thesen zur Geschichte der Gruppe

Tatsächlich legen auch die Falken unserer Tage großen Wert auf die Gruppen ihres Verbandes, wie die Kampagne »Die Gruppe macht’s« zeigt, die aktuell von der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken durchgeführt wird. Diese Betonung der Gruppe steht ganz offensichtlich im Gegensatz zu den zur Zeit vorherrschenden Leitbildern in unserer Gesellschaft, nach denen jeder Mensch eine Art »Ich-AG« darstellt, abgetrennt vom Mitmenschen, diesen innerlich kaum verstehend und mit ihm gerade noch durch biologische Gemeinsamkeiten und einige Nützlichkeitserwägungen verbunden.

Dieser Hochkonjunktur eines überzogenen Individualismus, der seine Wurzeln in den Interessen der gegenwärtig sozial und wirtschaftlich herrschenden »Eliten« hat, setzt die sozialistische Jugendbewegung auf ihrem Tätigkeitsgebiet eine Haltung entgegen, der zufolge Kinder und Jugendliche als Glieder einer Gemeinschaft begriffen werden – einer Gruppe eben. Sicherlich handelt es sich auch bei den Kindern und Jugendlichen, die an jedem Morgen zur selben Zeit an einer bestimmten S-Bahn-Station stehen und auf den Zug warten, der sie zu ihren jeweils verschiedenen Schulen bringen soll, alltagssprachlich um eine gewisse Art von Gruppe. Auch die Jugendlichen, die beispielsweise gemeinsam einem speziellen Mode- und Verhaltenstrend anhängen und daher regelmäßig die exakt zu ihrem Style passende Diskothek besuchen, bilden für den vorwissenschaftlichen Sprachgebrauch eine, wenngleich informelle, Gruppe.

Was in der Arbeiterjugendbewegung als Gruppe gemeint ist, geht aber über dieses weit gefasste Gruppenverständnis hinaus. Die Gruppen der Arbeiterjugendbewegung erscheinen fest strukturiert. Sie besitzen Leiter oder Helfer. Die Mitgliedschaft in der Gruppe beruht auf einem förmlichen Beitritt, meist auch auf entrichteten Mitgliedsbeiträgen, und ist oft an äußeren Zeichen erkennbar. Die Gruppe trifft sich regelmäßig und verbindlich einmal oder mehrmals in der Woche und verfügt idealer Weise über einen festen, selbst gestalteten Treffpunkt. Die Größe der Gruppe ist überschaubar (ca. 10 bis 30 aktive Mitglieder). Die Gruppe ist nach dem Wohnortprinzip organisiert. Überschaubarkeit und gemeinsamer Wohnort oder Stadtteil stärken den Zusammenhalt. Die Gruppe fühlt sich als Teil einer größeren Bewegung und kommt ihren Verpflichtungen gegenüber der Gesamtbewegung nach. Ihre Tätigkeit orientiert sich nicht nur an den aktuellen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen, sondern auch an den pädagogischen und politischen Vorgaben und Zielen des Verbandes. Erziehung und Selbsterziehung, Freude und Spiel, Freundschaft und Solidarität, allgemeine und politische Bildung sowie die Mitwirkung an den Kämpfen der Zeit gehören zum Selbstverständnis der Gruppen der Arbeiterjugendbewegung.

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